
Audor Penetrationsverhalten pharmazeutischer Grundlagen
Penetrationsverhalten verschiedener pharmazeutischer Grundlagen
Ein wichtiger Faktor bei der Wirksamkeit von pharmazeutischen Rezeptur-Grundlagen wie Gele, Salben oder Cremes ist die Eindringtiefe bzw. das Penetrieren in oder durch die Hautschichten. Denn die Eindringtiefe entscheidet über die Wirksamkeit.
Einige halbfeste Systeme sollen einfach nur auf der Haut aufliegen, um einen okklusiven Effekt zu erzielen. Unter Okklusion versteht man dabei in der Galenik das luft- und wasserundurchlässige Abdecken von Hautarealen. Dies führt zu einem Feuchtigkeitsstau in der Hornschicht der Haut (Stratum corneum) und infolgedessen zu Quellung. Das erhöhte Wasserangebot erleichtert anschließend das Eindringen vieler pharmazeutischer Wirkstoffe (Wirkstoffpenetration). Üblicherweise werden okklusive Verfahren zur Therapie von Wunden oder Hautkrankheiten eingesetzt. Allerdings kann die erhöhte Durchlässigkeit der Haut auch dazu genutzt werden, pharmazeutische Wirkstoffe für die Behandlung anderer Erkrankungen durch ein auf die Haut geklebtes Wirkstoffdepot (transdermales Pflaster) zu applizieren.
Andere halbfeste Systeme sollen Wirkstoffe auf vergleichbaren Wegen so tief wie möglich transportieren, bestenfalls bis zu den Blutbahnen, um eine systemische Wirkung zu erzielen. Hier ist also der Einsatz bestimmter Transport-Vehikel von Vorteil, die die Wirkstoffe „aufnehmen“ und durch die unterschiedlichen Hautschichten transportieren.
In der Vergangenheit wurden viele pharmazeutische Grundlagen genutzt und eingesetzt, um Wirkstoffe tief endringen zu lassen. Aber ein Vergleich dieser hinsichtlich Eindringtiefe und Wirksamkeit bei unterschiedlichen Stoffen (lipophil oder hydrophil) konnte bis vor ein paar Monaten nicht vorgelegt werden, d.h. es war unklar, wie gut und tief die unterschiedlichen halbfesten Systeme Wirkstoffe in die Haut befördern.
In einer groß angelegten Vergleichsstudie der Philipps-Universität in Marburg mit unterschiedlichen Rezeptur-Grundlagen im Bereich der transdermalen Applikation wurde die Wirksamkeit und Durchschlagkraft von unterschiedlichen pharmazeutischen Grundlagen zu Tage gebracht.
In dieser weltweit ersten Vergleichsstudie wurden Rezepturen, basierend auf unterschiedlichen Grundlagen mit identischer Menge an Wirkstoffsurrogat (hydrophil und lipophil) hergestellt und deren dermale und transdermale Penetration untersucht. Die durchgeführte Studie lieferte einen essenziellen Beitrag, um Wirkstoffe nach topischer Applikation zur richtigen Zeit, in der richtigen Konzentration an den gewünschten Wirkort zu transportieren, sodass optimale Therapieerfolge erzielt werden können.

Insgesamt wurden dabei 14 Grundlagen (u.a. Basiscreme DAC, Pentravan, UEA, Audor® Gelgrundlage) und ein Fertigarzneimittel bezüglich ihres Potenzials für die transdermale Penetration untersucht. Dazu wurden jeweils 50 mg 6-Carboxyfluorescein in die 15 Vehikel eingearbeitet und an 3 unterschiedlichen Stellen auf das Trägermaterial aufgetragen.
Nach den 8 Stunden wurde das Trägermaterial sorgfältig von nicht eingezogenen Resten gesäubert und anschließend wurden 15 mm große Proben entnommen. Die Proben wurden in Tissue-Tek® eingebettet und bei – 80° C eingefroren. Aus diesen Proben wurden 20 μm große Abschnitte für die Untersuchung mittels Epifluoreszenzmikroskopie (100- und 200-fache Vergrößerung) hergestellt. Die entstandenen Bilder wurden ebenfalls mit einem unbehandelten Trägermaterial verglichen.
Das Ergebnis: von den 15 getesteten Vehikeln zeigten 8 eine transdermale Penetration. Und die Rezepturgrundlage Vesigel® zeigte insgesamt das beste Penetrationsvermögen.
Gleichmäßig und tief wurde der Wirkstoff in die Haut transportiert, bis dieser über die Blutbahn zum eigentlichen Wirkort gelangt. Vesigel® war zudem die einzige Grundlage, bei der die Ergebnisse reproduzierbar waren. Auch die Gelgrundlage von Audor® konnte sich hinsichtlich der Tiefe der Penetration und der Gesamtmenge der Aufnahme immer unter den ersten 4 platzieren.


Was ist das Geheimnis hinter der Zusammensetzung von Vesigel®?
Vesigel® ist eine Gelgrundlage, die sich unserer Haut entsprechend aus dem Kollagen eines essbaren Mittelmeerschwamms (Chondrosia reniformis), Lecithin- und Fettliposomen zusammensetzt. Als Kolloidgel kann Schwammkollagen beim pH-Wert der Haut große Mengen verschiedener Wirkstoffe binden und zusammen mit den Liposomen durch die Haut transportieren. Dies ist für die effiziente transdermale Applikation und Therapie (z.B. mit bioidentischen Hormonen) entscheidend. Bei Vesigel® handelt es sich um ein Zweikomponentensystem. Das Vesigel® Compact: eine Grundlage aus Liposomen und Schwammkollagen-Partikeln zur Einarbeitung von Wirkstoffen und dem Vesigel® Dilutor: eine Gelgrundlage zur Einstellung der gewünschten Wirkstoffkonzentration.
Die Wirkung der Audor Gelgrundlage lässt sich durch die Kombination mit sogenannten Leer-Liposomen verstärken. Liposomen sind kleine Lipidvehikel, die mit einer wässrigen Innenphase gefüllt sind, in einer wässrigen Außenphase schweben und nach außen durch die Lipid-Membran abgegrenzt werden. Sie können mit Rohstoffen beladen werden, d.h. in ihrer Membran transportieren sie fettlösliche, im Kugelinneren wasserlösliche Stoffe tiefer in die Hautschichten und fungieren so als Wirkstoffdepot. Der Metabolismus der Liposomen bzw. die Penetration durch die Haut erfolgt auf natürlichem Wege über die Lysosomen.
Zur Durchführung der transdermalen Applikation können beide Systeme (Liposomen plus Audor® Gelgrundlage oder Vesigel®) mit gutem Gewissen genutzt werden, beide Transportvehikel bringen Wirkstoffe erfolgreich in den Blutkreislauf, damit der Patient mit der Menge versorgt wird, die er benötigt. Zu beiden Systemen liegen ausreichend Rezepturbeispiele vor, die Sie in unserer Rezeptur-Mappe finden. Vor allem für den Bereich transdermale Hormon-Ersatz-Therapie werden Sie dort fündig werden, denn beide Systeme haben sich besonders für diesen Einsatz bewährt. Es liegen Untersuchungen vor (u.a. Gefrierbruch-Analytik), die die Wirksamkeit untermauern und Sicherheit beim Einsatz dieser Rezeptur-Grundlagen geben.
Fazit: an den Rezeptur-Grundlagen Vesigel® und Audor® Gelgrundlage kommt man nicht mehr vorbei – nicht nur wenn es um den Einsatz bei transdermalen Applikationen geht. Die Vergleichsstudie zeigt eindrucksvoll, wie modern und effektiv diese beiden Grundlagen fungieren. Mehr Informationen zu Vesigel® finden Sie auf https://vesigel.info