Anwendungshinweise, sofern vom Arzt nichts Anderes verordnet ist. Rücksprache mit dem Arzt jedoch immer erforderlich!

Hormon-Ersatz-Therapie

Um den über die Jahre sinkenden Testosteron-Spiegel wieder auszugleichen bietet sich eine Hormon-Substitution bzw. eine Hormon-Ersatz-Therapie an. Dazu kann dem Körper auf verschiedenen Wegen Testosteron zugefügt werden. In diesem Fall wird dem Körper das Hormon auf dem transdermalen Weg zugeführt, d.h. der Wirkstoff gelangt über die Haut in die Blutbahn und er kann dort seine gewünschte Wirkung entfalten.

Warum transdermale Hormonsubstitution?

Die transdermale Hormon-Substitution hat einen prägnanten Vorteil gegenüber der üblichen peroralen Gabe: es wird nur ein Bruchteil der Dosis, die bei peroral verordneten Gaben gegeben wird, benötigt. Bei der oralen Einnahme der Hormone unterliegt der Wirkstoff dem „First-Pass-Effekt“ und somit gehen schätzungsweise mehr als 70 % des Hormons verloren, bevor es seinen Wirkort, die Rezeptoren, erreichen kann. Abgesehen davon wissen Patientengruppen mit Schluckbeschwerden diese Alternative zu schätzen.

Das Transport-Vehikel: Liposomen

Im Rahmen der Herstellung von Hormon-Rezepturen, sei es für eine Anti-Aging-Anwendung oder als Hormon-Substitution, stellt sich für Ärzte (u.a. Dermatologen, Internisten, Gynäkologen) und pharmazeutisches Personal immer wieder die Frage, wie der Wirkstoff am effektivsten in die Haut gebracht werden kann. Denn dies entscheidet letztendlich über den Erfolg des Wirkstoffes und einen zufriedenen Kunden bzw. Patienten.

Der Schlüssel zur verbesserten Penetration: Liposomen. Früher der Kosmetikindustrie vorbehalten, hat mittlerweile auch die Pharmaindustrie die Vorzüge von Liposomen als Wirkstoff-Carrier erkannt. Liposomen sind kleine Lipidvehikel, die mit einer wässrigen Innenphase gefüllt sind und in einer wässrigen Außenphase schweben. Sie können mit Rohstoffen beladen werden, d.h. in ihrer Membran transportieren sie fettlösliche, im Kugelinneren wasserlösliche Stoffe tiefer in die Hautschichten und fungieren als Wirkstoffdepot.

Anwendungsort

Empfehlenswert ist die Anwendung an dünnen, unbehaarten Hautstellen wie Schultern, Innenseite der Oberarme und der Oberschenkel. Auch über die Handinnenflächen erfolgt eine Resorption bzw. Aufnahme. Die Regionen können gewechselt werden. Das morgendliche Auftragen ist empfehlenswert. Nicht direkt nach der Anwendung baden, duschen oder saunieren. Nach der Anwendung müssen die Hände mit Wasser und Seife gewaschen werden. Das Gel darf nicht auf die Geschlechtsteile aufgetragen werden.

Was ist zu beachten?

Überempfindlichkeiten gegen einen der Inhaltsstoffe beachten – es empfiehlt sich ein erstmaliges Auftragen der Zubereitung am Abend in der Armbeuge und Überprüfen des Hautareals am nächsten Morgen auf Rötungen. Gleichzeitige Anwendung anderer topischer Zubereitungen an den betroffenen Hautarealen ist nicht zu empfehlen, ebenso wie direkte Sonneneinstrahlung.

Mögliche Nebenwirkungen

Häufige Nebenwirkungen: Veränderungen von Laborwerten (Blutfette, Zunahme der Blutzellenzahl), Kopfschmerzen, Prostatabeschwerden, Brustschwellung, Brustdrüsenschmerz, Schwindel, nervliche Missempfindung, Gedächtnisverlust, Überempfindlichkeit, Stimmungsschwankungen, Bluthochdruck, Durchfall.

Wechselwirkungen

Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können. Bei gleichzeitiger Anwendung von Testosteron und Blutgerinnungshemmern (Antikoagulanzien) wird die Wirkung dieser Wirkstoffe verstärkt. Die Blutgerinnung muss also ärztlich überprüft und die Dosierung gegebenenfalls vom Arzt niedriger gewählt werden.

Die gleichzeitige Gabe von Testosteron mit Glukokortikoiden kann die Bildung von Wassereinlagerungen im Gewebe (Ödeme) fördern. Daher sind diese Wirkstoffe, insbesondere bei Patienten mit Herz- oder Lebererkrankungen oder bei Patienten, die zu Ödemen neigen, vom Arzt nur mit Vorsicht einzusetzen.

Substanzen, die den Abbau von Testosteron im Körper beeinflussen (beispielsweise das Tuberkulose-Mittel Rifampicin), können eine Erhöhung der Testosteron-Konzentration im Blut bewirken. Hingegen senken Wirkstoffe wie das Antiepileptikum Phenobarbital oder Antipyrin (gegen Fieber) den Hormongehalt des Blutes. Deshalb kann eine ärztliche Dosisanpassung notwendig sein.

Die Behandlung mit Testosteron kann die Glukosetoleranz verbessern und somit bei Zuckerkrankheit den Bedarf an Insulin oder oralen Antidiabetika senken.

Medikamente die den Leberstoffwechsel beeinflussen, wie z.B. hochdosiertes Johanniskraut, können die Abbaugeschwindigkeit von Testosteron beeinflussen. Hier ist eine individuelle Anpassung der Dosierung von ärztlicher Seite notwendig.

Wenden Sie sich bei Fragen an Ihren behandelten Arzt oder an die Apotheke Ihres Vertrauens!

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