Hormone (von altgriechisch ὁρμᾶν hormān ‚antreiben, erregen‘)

sind biochemische Botenstoffe, die von spezialisierten Zellen produziert und abgegeben werden, um spezifische Wirkungen oder Regulationsfunktionen an den Zellen der Erfolgsorgane zu verrichten. Bei dem so stattfindenden biologischen Prozess handelt es sich um einen Spezialfall der Signaltransduktion.


Chemisch gehören Hormone sowohl zu den niedermolekularen Verbindungen als auch zu den Peptiden (so genannte Peptidhormone) und nach chemischer Klassifizierung sind mehr als 50 verschiedene Hormone bekannt. Die Wirkung dieser Hormone ist uns sehr gut bekannt, sie begleiten uns ein Leben lang und wir fühlen sie tagtäglich. Jeder hat zum Beispiel schon einmal „gespürt“, wenn das Adrenalin an die Rezeptoren andockt und den Sympathikus aktiviert und wir sofort einsatzbereit sind. Von klein an werden wir von diesem System gelenkt und beeinflusst, in der Pubertät spielt dieses manchmal im wahrsten Sinne des Wortes verrückt, es unterstützt uns in der Partnerwahl, steuert unseren Sexualtrieb und beugt Erschöpfung und Depression vor.


Einzelne Hormone dieses Systems konnten isoliert werden und haben Ihren festen Platz in der Therapie verschiedenster Indikationen gefunden. Einige dieser Indikationen sind u.a. die Menopause, Haarausfall, Hautalterung, nachlassender Sexualtrieb, Vergesslichkeit und Burnout.

Hinsichtlich der Anwendung muss man unterscheiden zwischen medizinischer Hormon-Kosmetik, die „oberflächlich“ ihre Wirkung zeigt und transdermalen Anwendungen, die eine systemische Wirkung erzielen sollen. Die Hormon-Kosmetik kümmert sich dabei vorranging um das Thema rund um die Haut (u.a. Falten, Cellulite, Hirsutismus, Akne, Hautstraffung), während bei transdermalen Applikation über die Blutbahn verschiedene Prozesse angekurbelt werden können (in erster Linie eine Hormon-Substitution).

Dabei hat die transdermale Hormon-Substitution einen prägnanten Vorteil gegenüber der üblichen peroralen Gabe: es wird nur ein Bruchteil der Dosis, die bei peroral verordneten Gaben gegeben wird, benötigt. Bei der oralen Einnahme der Hormone unterliegt der Wirkstoff dem „First-Pass-Effekt“ und somit gehen schätzungsweise mehr als 70% des Hormons verloren, bevor es seinen Wirkort, die Rezeptoren, erreichen kann. Abgesehen davon wissen Patientengruppen mit Schluckbeschwerden diese Substitution zu schätzen. Besonders wichtig bei der Verordnung der transdermalen Hormon-Substitution ist, dass der Arzt die Menge/Konzentration angibt, die der Patient pro Tag auftragen soll. Diese muss dann in der applizierten Menge enthalten sein und bei der Herstellung der Rezeptur Berücksichtigung finden. Das heißt es muss ein geeignetes Dosiersystem eingesetzt werden.


Bei der Wahl der einzusetzenden Hormone (synthetisch oder natürlich) in einer Rezeptur gibt es die unterschiedlichsten Meinungen, aber über die Jahre hat sich herauskristallisiert, dass man mit bioidentischen Hormonen die besten Ergebnisse erzielt. Diese bioidentischen Hormone werden auch als körperidentische oder naturidentische Hormone bezeichnet. Es sind Hormone, deren molekulare Strukturen zu 100% den körpereigenen Hormonen entsprechen. Somit haben bioidentische Hormone den großen Vorteil, dass sie im Körper auf dieselbe Weise verstoffwechselt werden wie körpereigene Hormone. Gegenüber den synthetischen Hormonen zeigen sich deshalb wesentlich weniger Nebenwirkungen.

Zudem werden bioidentische Hormone aus Pflanzen gewonnen, in erster Linie aus einem Inhaltsstoff der Yams-Wurzel, dem Diosgenin. Aus dem Diosgenin werden in verschiedenen Produktionsschritten verschiedene Hormone synthetisiert. Aber auch gelber Ingwer, Sojabohnen, Raps oder Pinienholz dienen als Startmaterial für bioidentische Hormone.

Folgende Hormone spielen in der Anti-Aging-Welt eine große Rolle:

Androstanolon
Das 5-alpha Dihydrotestosteron wird in der Schulmedizin überwiegend bei einem Mangel an Testosteron und allen damit verbundenen Nebenwirkungen, sowie einer Gynäkomastie (Anschwellen der männlichen Brustdrüsen) eingesetzt. In der Kosmetik sind topische Anwendungen im Kampf gegen Cellulite das Mittel der ersten Wahl. Seinen schlechten Ruf erlangte das Androstanolon als Muskelaufbau-Präparat und Dopingmittel bei Amateur- und Profisportlern.
Cyproteronacetat
ist ein Testosteron-Derivat und Gestagen, welches zur Verminderung der Talgproduktion + der Epidermisdicke führt und in erster Linie bei Akne seinen Einsatz findet. Eine weitere wichtige Wirkung ist die Verminderung der "männlichen" Behaarung (Hirsutismus). Systemisch wird es auch bei der Hypersexualität von Männern eingesetzt.
DHEA (Prasteron)
ist eine metabolische Zwischenstufe des Testosterons (Prohormon), schützt die Zelle vor Oxidation und senkt die Lipogenese. Systemisch wird es bei verschiedenen Indikationen eingesetzt: Anabolikum, Hitzewallungen, Depression, Schlafstörungen. In der Hormon-Kosmetik wird es erfolgreich bei Cellulite bzw. zur Hautstraffung verwendet.
17-alpha-Estradiol (Alfatradiol)
als 5-alpha-Reduktase-Hemmer ist Alfatradiol einer der wichtigsten Vertreter in der Hormon-Kosmetik. Vielfache Wirkmechanismen führen zu einer effektiven Verringerung der Faltentiefe und in Kombination mit Minoxidil zu einer bedeutenden Aktivierung des Haarwuchses. Systemisch unterstützt Alfatradiol bei der Behandlung des Prostata-Karzinoms.
Beta-Estradiol
gehört zu der Gruppe der Östrogene und findet seinen Platz in der Hormon-Substitution. Nach der Menopause sinkt der Estradiol-Spiegel im Körper. Da das Hormon nicht nur auf die weiblichen Organe wirkt, sondern auch die Psyche beeinflusst und auf die allgemeine Leistungsfähigkeit und die Knochendichte einwirkt, kann der Hormonabfall zu verschiedenen Beschwerden führen: Stimmungsschwankungen, Erschöpfung, Hitzewallungen, Scheidentrockenheit und Knochenschwund.
Estriol
findet systemische Anwendung bei der Behandlung der atrophischen Vaginitis und Vulva kraurosis bei postmenopausalen Frauen und wird in der Hormon-Kosmetik zur Reduzierung der Faltentiefe und zur verbesserten Elastizität eingesetzt.
Melatonin
ist ein starker Radikalfänger (Antioxidans), der das Wachstum der Haarfollikel begünstigt und in Kombination mit Alfatradiol und Minoxidil zu sehr guten Ergebnissen führt. Oral zugeführt wirkt es schlafregulierend und wird somit sehr gerne bei Jetlag eingesetzt.
Oxytocin
Ursprünglich eingesetzt zur Geburtseinleitung findet dieses als umgangssprachlich bezeichnetes Kuschelhormon mehr und mehr seinen Platz in der Hormon-Welt. Es entsteht bei Körper- und Blickkontakt und bindet Liebende aneinander und Eltern an Ihre Kinder.
Pregnenolon
ist eine Vorstufe des Progesterons und noch fehlen aussagekräftige Daten zur topischen Anwendung. Systemischer Einsatz erfolgt bei Schizophrenie, als Cannabis-Antagonist und zur Verbesserung der Gedächtnisleistung.
Progesteron
ist der wichtigste Vertreter in der Hormon-Welt. U.a. Hormon der ersten Wahl bei der Behandlung von Falten, da die Kollagensynthese stimuliert und vor dem Abbau geschützt wird. Systemisch erhöht es die Sauerstoffversorgung der Zellen und normalisiert die Blutgerinnung. Indikationen: u.a. Osteoporose, Sterilität, Endometriose.
Testosteron
ist das wichtigste männliche Sexualhormon und wird systemisch zur Hormonsubstitution, zum Muskelwachstum und zur Fettverbrennung und Knochenstärkung eingesetzt. Einen besonderen Stellenwert hat es bei der transdermalen Applikation, denn mit unterschiedlichen Transportsystemen kann das Hormon über die Haut in die Blutbahn gebracht.
Testosteronpropionat
ist das wichtigste männliche Sexualhormon und wird systemisch zur Hormonsubstitution, zum Muskelwachstum und zur Fettverbrennung und Knochenstärkung eingesetzt. Einen besonderen Stellenwert hat es bei der transdermalen Applikation, denn mit unterschiedlichen Transportsystemen kann das Hormon über die Haut in die Blutbahn gebracht.

Weitere Hormone werden zukünftig hinzukommen, da das Gebiet der Hormone und der dazugehörigen Therapie-Ansätze noch längst nicht in allen Bereichen erschlossen ist. Zu guter Letzt ist es wichtig, dass die Hormone zur medizinischen Hormon-Kosmetik oder zur transdermalen Applikation (Hormon-Substitution) in einer geeigneten Grundlage verarbeitet werden. Bei uns finden Sie hierzu die geeigneten Vehikel, Cremes und Gele.