
Audor Blogbeitrag zu Hormon-Diagnostik
Entscheidend für den bestmöglichen Einsatz von Hormonen im Rahmen einer Hormon-Ersatz-Therapie oder auch Hormon-Substitution ist die korrekte Hormon-Diagnostik. D.h. damit wird bestimmt, wie viel des fehlenden Hormons die Patienten pro Tag erhalten sollen, um das Hormon-Gleichgewicht wiederherzustellen.

Und um diese Hormone wie zum Beispiel Progesteron oder Pregnenolon zuzuführen, gibt es viele Wege:
Suppositorien
Hier werden die Hormone in einer Zäpfchengrundlage verarbeitet und vaginal oder rektal eingeführt. Diese Anwendungsform findet kaum noch statt.
Oral einzunehmende Kapseln
Die Hormone werden hierzu auf unterschiedliche Art und Weise in Kapseln verarbeitet (u.a. mit Olivenöl) und von der Patientin/vom Patienten geschluckt. Eindeutiger Nachteil: Das Gastrointestinal-System und die Leber werden aktiviert und es können neben dem Wirkstoffverlust Metabolite entstehen.

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Lutschtabletten und sublinguale Tropfen
Durch das Verbleiben im Mundraum (nicht schlucken) werden die Hormone zum größten Teil über die Mundschleimhaut aufgenommen und in die Blutbahnen transportiert. Somit wird überwiegend der Verdauungstrakt umgangen, meist gelangen aber mehr als 50 Prozent in den Magen, weil aufgrund der normalen Speichelbildung der Schluckvorgang unumgänglich ist.
Implantate
Hierzu wird ein Implantat (Trägermaterial plus Hormon) unter die Haut gebracht. Dazu wird ein kleiner Schnitt getätigt und das Implantat unter die Haut gebracht. Magen und Darm-Trakt werden bei dieser Methode zwar umgangen, aber die zeitliche Hormonfreisetzung hat nichts mit dem natürlichen Muster bzw. Zyklus zu tun. Über den Monat verteilt werden vom Körper unterschiedliche Mengen an Hormonen benötigt und dies kann ein Implantat nicht leisten.
Cremes und Gele
Hierbei werden die Hormone in verschiedenen pharmazeutischen Grundlagen verarbeitet und dann in die Haut (transdermal) oder in die Scheidenschleimhaut (vaginal) eingerieben bzw. dort aufgetragen.
Dabei hat die transdermale Hormon-Substitution einen prägnanten Vorteil gegenüber der üblichen peroralen Gabe oder anderen Anwendungen/Darreichungsformen: es wird nur ein Bruchteil der Dosis, die bei peroral verordneten Gaben gegeben wird, benötigt. Bei der oralen Einnahme der Hormone unterliegt der Wirkstoff dem „First-Pass-Effekt“ und somit gehen schätzungsweise mehr als 70% des Hormons verloren, bevor es seinen Wirkort, die Rezeptoren, erreichen kann.

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Auch das Nebenwirkungspotential ist wesentlich geringer, da keine oder weniger Metaboliten gebildet werden. Abgesehen davon wissen Patientengruppen mit Schluckbeschwerden diese Substitution zu schätzen.
Die Vorteile der transdermalen Anwendung mit der Kombination aus bioidentischem Hormon, Transportsystem (Liposomen/Schwammkollagen) und einem geeigneten Gel liegen auf der Hand und deshalb findet diese Anwendungsform mehr und mehr Verwendung.
Doch welche Form der Hormon-Diagnostik hat sich bewährt um die Konzentration zu bestimmen, die den Patienten zugeführt werden soll bzw. in die transdermalen Grundlagen eingearbeitet werden soll?
Die Ermittlung der Hormon-Konzentration aus dem Speichel (Saliva) oder Blut?
In erster Linie wird die Bestimmung aus dem Blut angewandt, aber die Hormon-Diagnostik aus dem Speichel bietet zahlreiche Vorteile gegenüber der konventionellen Art: Die Probenentnahme ist nicht-invasiv, schmerzlos und kann an jedem Ort erfolgen… auch Zuhause.
Die Hormon-Bestimmung aus Salvia ist besonders aussagekräftig, da gezielt der freie, biologisch aktive Anteil der Hormone ermittelt wird. D.h. nur etwa 1 bis 5% der gesamten Steroid-Hormon-Menge liegt ungebunden vor. Darüber hinaus eignet sich das Probenmaterial Saliva zur Konzentrationsbestimmung von Hormonen, die zirkadianen Schwankungen unterliegen (z.B. Cortisol) UND solchen Steroid-Hormonen, die tageszeitlichen Schwankungen unterliegen. Entscheidend ist dann, wann die Speichelproben (bis zu 4 am Tag) entnommen werden, damit die Hormon-Konzentration bestmöglich ermittelt werden kann.

Die Spiegel der weiblichen Sexual-Hormone Östradiol und Progesteron unterliegen zum Beispiel zyklusabhängigen Schwankungen. Deshalb eignet sich das Probenmaterial Salvia hervorragend zur Bestimmung dieser Hormon-Konzentrationen während einer Zyklus-Phase, da die Probengewinnung selbständig und unabhängig von Zeit und Ort vorgenommen werden kann. Und da die Steroid-Hormon-Konzentrationen im Blut bis zu 100-mal höher sein können als in der Salvia, müssen Blutspuren in Speichelproben (u.a. Zahnfleischbluten) unbedingt vermieden werden. Deshalb die Probe vor dem Zähneputzen entnehmen. Frauen in der Postmenopause sowie Männer können die Proben an jedem beliebigen Tag nehmen, vorzugsweise in einer Phase, in der sich Symptome zeigen.
Was ist bei der Hormon-Diagnostik noch zu beachten?
Bei Einnahme von Hormonpräparaten muss Rücksprache mit dem Arzt bezüglich des Zeitpunkts der Probensammlung gehalten werden: Bei Tabletten- oder Kapselzufuhr ist die Probenentnahme 12 Stunden nach der letzten Hormoneinnahme empfehlenswert. Bei einer Gel- oder Creme-Anwendung ist aufgrund der individuellen Stoffwechselleistung und Dosierung des Hormonpräparates ggf. ein längerer Zeitraum zwischen Hormonzufuhr und Probenentnahme einzuhalten (z. B. 24 Stunden). Beachten werden muss auch, dass Kosmetika (z. B. Gesichtscremes) oftmals beträchtliche Mengen an Hormonen enthalten und somit das Analyseergebnis verfälschen können. Auch Tinkturen gegen Haarausfall verfälschen die Messwerte, wenn diese Hormone wie z.B. Alfatradiol enthalten.
Folgende Hormone können via Salvia bestimmt werden: Cortisol, DHEA, Estradiol, Estriol, Estron, Progesteron, Testosteron.
Fazit:
Die Bestimmung der Hormon-Konzentration via Salvia hat beachtliche Vorteile und sollte mit dem Arzt als Alternative zur konventionellen Messung besprochen werden.
Bei Fragen zu diesem Thema und anderen Bereichen hinsichtlich der Anti-Aging-Thematik stehe ich Ihnen jeder Zeit im Rahmen der Rezeptur-Hilfe zur Verfügung!
Ihr
Dr. Stefan Bär

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