
Am Ende der Jahrtausendwende erlangte oben genanntes Hormon (oder besser Prohormon) enormen Bekanntheitsgrad, da es als das Anti-Aging-Hormon Nummer 1 oder auch als Jungbrunnen-Hormon gehandelt wurde. Menschen, die das Altwerden aufhalten wollten, stürmten die Apotheken, besuchten Ärzte, um an das Wundermittel heranzukommen.
In Deutschland war das Hormon damals noch nicht zu bekommen, deshalb musste es über den großen Teich gebracht werden, denn die Amerikaner waren uns in Punkto Hormone und deren Anwendung einen großen Schritt voraus.

Jedoch war die Studienlage zum Thema DHEA (Synonym Prasteron) mehr als dünn. Man hatte das Gefühl, dass den Verwendern egal war, welches Nebenwirkungspotential hinter diesem Hormon steckte. Hauptsache „gesund alt werden“. Ich sah Konzentrationen in Kapseln, bei denen es uns heute schwindlig werden würde. Heute würde man sagen „unverantwortlich“, aber man wusste es nicht besser.
Mehr als 20 Jahre später sieht die Studienlage wesentlich besser aus. Man weiß, wofür das Prohormon Prasteron eingesetzt werden kann und vor allem, in welchen Konzentrationen.
Nun zu den Fakten!
DHEA wurde durch den Wissenschaftler Adolf Butenandt aus dem menschlichen Urin isoliert. 1939 erhielt Butenandt für seine Arbeiten über Sexualhormone den Nobelpreis für Chemie. DHEA (Dehydroepiandrosteron) ist ein Steroidhormon und wird überwiegend in der Nebennierenrinde gebildet.
Die Biosynthese von DHEA findet dabei durch eine schrittweise enzymatische Umwandlung von Cholesterin statt. Von allen Steroidhormonen des Menschen zeigt DHEA den stärksten Altersabfall. D.h. mit zunehmendem Alter sinkt der DHEA-Spiegel mehr und mehr. Im Klartext: Die Sekretionsrate von DHEA liegt bei Männern bei ca. 31 mg/Tag und bei Frauen bei ca. 20 mg/Tag. Im Alter von 20 – 30 Jahren weist die Sekretionsrate einen Höhenpunkt auf und nimmt im Alter rapide ab.
Und – sehr beachtlich – Prasteron ist das am häufigsten vorkommende Steroidhormon im menschlichen Körper und in Abhängigkeit vom jeweiligen hormonellen Niveau kann es sich wie ein Estrogen oder wie ein Androgen verhalten. Somit ist DHEA die Vorstufe sowohl für die männlichen Sexualhormone als auch für weiblichen Sexualhormone. Deshalb wird es auch als Prohormon bezeichnet.
Was kann DHEA bewirken?
Als DHEA seinen Siegeszug vor mehr als 2 Jahrzehnten begann, wurden dem Prohormon folgende Wirkungen in die Wiege gelegt: „DHEA lässt die Muskeln wachsen, wirkt Fett abbauend, schärft den Geist, hält das Stresshormon Cortisol in Schach, macht Lust und gute Laune und schützt vor Krebs und Herzkrankheiten. Bei ausreichend DHEA im Blut läuft die Fettverbrennung wie von selber.“
Davon konnte das Ein oder Andere mittlerweile bestätigt werden, aber DHEA ist sicher kein Wundermittel. Man hat jedoch festgestellt, dass der Abfall der DHEA- und DHEAS-Spiegel zu einer Vielzahl altersbedingter Symptome beitragen kann. So konnte in klinischen Studien eine gegenläufige Korrelation zu Symptomen wie reduzierte Muskelkraft, Übergewicht, Insulinresistenz und kardiovaskulären Erkrankungen nachgewiesen werden. Weiterhin soll es das Immunsystem und Sexualleben positiv beeinflussen, gegen Krebs helfen und Arthritis entgegenwirken.
Zur Wirkung gehören auch die Nebenwirkungen und diese gilt es auch bei DHEA zu beachten. So ist die am häufigste vorkommende Nebenwirkung von DHEA Akne. Dies zeigt, dass die größte Menge des DHEA in Testosteron umgewandelt wird. In diesem Fall muss entweder die Dosis oder aber die Häufigkeit der Einnahme verringert werden.
Alternativ kann man auch auf ein Präparat mit dem Wirkstoff 7-Keto-DHEA umsteigen: Diese Form von DHEA wird nicht in Testosteron umgewandelt. Kontraindiziert ist die Einnahme auch bei bereits diagnostizierten, sogenannten Hormonrezeptor-positiven Krebsarten, zu denen z. B. Brust-, Eierstock- oder Gebärmutterkrebs bei Frauen und Prostatakrebs bei Männern gehören.
Welche Darreichungsformen finden Verwendung?
Die wichtigste Darreichungsform ist die Kapsel, aber auch Suppositorien finden als Transportvehikel Verwendung. DHEA wird nach Anweisung des Arztes in Form von Kapseln morgens nüchtern eingenommen (etwa 30 Minuten vor dem Frühstück). Es sind keine Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten bekannt.
Die Spitzenkonzentrationen werden im Blut vier Stunden nach der oralen DHEA-Zufuhr gemessen. Wichtig ist jedoch zuvor die Menge an Prasteron zu bestimmen, die für die einzelne Person benötigt wird bzw. sinnvoll ist. Deshalb muss der aktuelle Spiegel in einem spezialisierten Labor gemessen werden. Mit einer Zufuhr von täglich 25 bis 50 mg DHEA können Blutspiegel erreicht werden, die denen junger Menschen entsprechen, allerdings sind auch häufig niedrigere Dosierungen ausreichend.
Neben den Kapseln und der oralen Zufuhr haben sich auch Cremes, Gele und Salben als Träger bewährt, vor allem dann, wenn es um die Vorteile für die Haut geht. DHEA soll die Prokollagen-Synthese steigern und somit den Kollagenabbau verhindern. Hinzu kommt, dass UV-Licht das Kollagenproduzierende Enzym reduziert und inaktiviert. DHEA mindert diesen schädigenden Vorgang, fördert die Kollagenbildung, verbessert damit die Hautelastizität und reduziert Falten.
Deshalb findet man Prasteron in Anti-Aging-Zubereitungen, vor allem wenn es um das Thema Cellulite geht. Denn dort hat sich das Prohormon mehr als bewährt, vor allem seitdem Androstanolon nicht mehr in Wirkstoff-Qualität auf dem Weltmarkt erhältlich ist. Rezepturen zu dieser und vielen anderen Indikationen finden Sie wie immer in unserer weltweit einzigartigen Rezepturmappe.

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Das Fazit zu DHEA:
DHEA hat sich als Prohormon bewährt, tausende von Arbeiten und Anwenderbeobachtungen haben in den vergangenen Jahrzehnten stattgefunden und den Einsatz sicherer gemacht. Mit der über das Blut ermittelten Konzentration und dem Einsatz von bioidentischem DHEA wird das Steroidhormon weiter seinen Siegeszug fortsetzen.
Ihr
Dr. Stefan Bär