Hinsichtlich der Anwendung von Hormonen im Rahmen der Hormon-Ersatz-Therapie stellt sich seit Jahrzehnten die Frage, wie das Hormon am besten in den Körper gebracht werden kann, damit es am dazugehörigen Rezeptor andockt und systemisch seine Wirkung entfalten kann.
Einige empfehlen grundlegend die orale Zufuhr (siehe Rimkus), andere unterscheiden je nach Hormon, ob eine transdermal oder orale Zufuhr sinnvoller ist und andere wiederum schwören generell auf die transdermale Applikation von allen Hormonen mit ausgeklügelten Transport-Systemen.
Die Fakten liegen auf der Hand!
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„Hormon-Diagnostik – Speichel oder Blut?“
Wann immer Hormone oral verabreicht werden, können über den First-Pass-Effekt in der Leber Metaboliten entstehen, die Nebenwirkungen mit sich bringen können. Deshalb wird mehr und mehr die transdermale Applikation eingesetzt, auch weil nachgewiesenermaßen keine Thrombosen entstehen.
Nun gibt es zahlreiche Methoden die Hormone auf dem transdermalen Weg in die Blutbahn zu bringen. Eine davon ist die Kombination aus Schwammkollagen und Liposomen. Dazu möchte ich Ihnen eine Studie mit Beta-Estradiol und einem Schwammkollagen vorstellen, welche untermauert, wie gut ein Hormon mit diesem Schwamm in die Haut transportiert werden kann. Dabei handelt es sich um folgende Studie aus dem Jahre 2009:
Hintergrund: Die transdermale Verabreichung von Östradiol bietet Vorteile gegenüber oralen Östrogenen für die Hormonersatztherapie hinsichtlich Nebenwirkungen durch Umgehung des hepatischen präsystemischen Stoffwechsels.
Ziel: Das Ziel dieser Studie war die Entwicklung von Nanopartikeln aus Chondrosia reniformis-Schwammkollagen als Penetrationsverstärker für die transdermale Arzneimittelabgabe von 17beta-Östradiol-Hemihydrat in der Hormonersatztherapie.
Methode: Kollagen-Nanopartikel wurden durch kontrollierte alkalische Hydrolyse hergestellt und mittels Rasterkraftmikroskopie und Photonenkorrelationsspektroskopie charakterisiert. Östradiol-Hemihydrat wurde durch Adsorption an deren Oberfläche auf die Nanopartikel geladen, wobei eine Wirkstoffbeladung von bis zu 13,1 % der Schwammkollagenpartikelmasse festgestellt wurde. Nach dem Einbau von wirkstoffbeladenen Nanopartikeln in ein Hydrogel wurde die transdermale Östradiolabgabe aus dem Gel mit der eines kommerziellen Gels verglichen, das keine Nanopartikel enthielt.
Ergebnisse: Speichelproben postmenopausaler Patientinnen zeigten nach Anwendung des Gels mit Nanopartikeln deutlich höhere Östradiolspiegel. Die Fläche unter der Kurve (AUC) für Östradiol-Zeit-Konzentrations-Kurven über 24 Stunden war 2,3- bis 3,4-fach höher und die Östradiolspiegel 24 Stunden nach der Verabreichung von Östradiol waren mit dem Nanopartikel-Gel mindestens doppelt so hoch.
Schlussfolgerungen: Das Hydrogel mit Östradiol-beladenen Kollagen-Nanopartikeln ermöglichte im Vergleich zu einem kommerziellen Gel eine verlängerte Östradiol-Freisetzung und führte zu einer deutlich verbesserten Östradiol-Absorption. Folglich stellen Schwammkollagen-Nanopartikel vielversprechende Träger für die transdermale Arzneimittelabgabe dar.
In unserer neuen Rezeptur finden Sie die Gelgrundlage Vesigel®, die dieses Schwammkollagen bzw. die genannten Nanopartikel enthält.
Die Herstellungsanleitung finden Sie wie immer hier im Bereich Rezepturhilfe.
Auch in unserer Rezepturmappe finden Sie zahlreiche Rezepturen mit dieser einzigartigen, pharmazeutischen Technologie.
Ihr
Dr. Stefan Bär
Unsere Rezepturmappe enthält neben der Rezeptur für die Lippenherpes-Suspension bewährte und innovative Rezepturvorschläge aus der Welt der medizinischen Kosmetik und der Anti-Aging-Welt.
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